Aus den Verbänden
Michael Hilpert, Präsident ZVSHK (Bildquelle: www.christoph-papsch.de)
Der ZVSHK und Grohe beziehen Stellung zur Quickfix-Kampagne, Als erstes hat uns das Statement von Michael Hilpert, dem Präsidenten des ZVSHK, erreicht; daher beginnen wir damit. Michael Hilpert glaubt, dass GROHE mit der Einführung der Produktlinie GROHE Quickfix für Heimwerker seine Beziehung zum Fachhandwerk aktuell einem völlig unnötigen Stresstest aussetzt. Er äussert sich wie folgt: „Wir im SHK-Handwerk verstehen und leben Marktpartnerschaft als Partnerschaft auf Augenhöhe. Wir sind gestandene Unternehmer, professionell arbeitende Kaufleute und keine Hinterwäldler im Blaumann – gar spielen wir hier die Rolle als „beleidigte Leberwurscht“! Als modern aufgestelltes Gewerk wissen wir sehr genau, dass die Gesetzmäßigkeiten und Rahmenbedingungen unseres Marktes einem steten Wandel unterzogen sind. Multi-Channel ist für uns kein Fremdwort. Wettbewerb – ob analog oder digital – ist für uns der Treiber für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg.
Allerdings braucht es dazu in unseren Augen in einem ohnehin eher begrenzten Markt faire Spielregeln der Akteure, die sich als Marktpartner ansehen. Wir müssen uns nicht immer verstehen; aber wir müssen uns vertrauen. Denn es ist die starke und bewährte Verbindung von Produktqualität sowie Installations- und Beratungskompetenz, die letztlich beiden Seiten wirtschaftlichen Erfolg beschert.
In diesem Sinne frage ich mich, warum unser Marktpartner GROHE mit der Einführung der Produktlinie GROHE Quickfix für Heimwerker seine Beziehung zum angestammten Vertriebspartner Fachhandwerk aktuell einem völlig unnötigen Stresstest aussetzt? Was sollen wir davon halten, wenn GROHE einerseits zahlreiche öffentliche Bekenntnisse abgibt, sein Verhältnis zum Fachhandwerk in Deutschland zu pflegen und zu intensivieren. Andererseits am Fachhandwerk vorbei, Quickfix-Armaturen der Kollektion „GROHE Start“ Hausbesitzern und Verbrauchern zur Selbstmontage anpreist? Dabei geht es nicht um die Frage, dass Sanitärprodukte auf ganz unterschiedlichen Wegen in die Hände der Endkunden gelangen. Es geht um die eindeutige Verbraucherbotschaft: Das schafft Ihr auch ohne Fachmann an Eurer Seite.
Mich erinnert GROHES neuerlicher Versuch eine Marke für Endkunden am Handwerk vorbei zu platzieren, an den ein paar Jahre zurückliegenden Streit um die damals so bezeichnete „Smart Serie“. Daraus hat GROHE offensichtlich nichts gelernt oder man hat versäumt die neue Führungsriege davon zu unterrichten. Da stellt sich mir schon die Frage, mit welcher Wertigkeit GROHE uns Fachhandwerker wirklich betrachtet. Unser Innungshandwerk belastet jedenfalls die offenkundige Bereitschaft GROHES, erneut eine Marke derart aggressiv aufzubauen und zu etablieren, die ganz bewusst außerhalb der bisher praktizierten Partnerschaft positioniert ist. Da muss sich in der GROHE Führungsetage niemand wundern, dass SHK-Unternehmer in der ganzen Republik dagegen Sturm laufen.
Sehen wir auf das große Ganze! Unsere Branche steht vor gewaltigen Aufgaben, die wir erfolgreich nur gemeinsam und auf Augenhöhe bewältigen können. Dazu gehört u.a. auch, dass öffentliche Bekenntnis zur Zusammenarbeit wie etwa auf Messen. Mein Appell an die Verantwortlichen: Machen Sie sich bewusst, welche Irritation und welchen Vertrauensverlust die Quickfix Markteinführung und seine begleitenden Marketing- Maßnahmen im Fachhandwerk ausgelöst haben. Es ist nicht an uns, diese starke Reaktion zu befrieden. Wir erwarten klare Angebote und Maßnahmen von GROHE, das gestörte Vertrauensverhältnis wieder herzustellen. Denn eines ist klar: die aktuelle Positionierung von GROHE ist eindeutig und es steht für jeden SHK-Unternehmer die Frage im Raum, wie geht er damit um?“
Aus der Industrie
Und wie bewertet Grohe die eigene „Quickfix-Kampagne“? Hier kommt das Statement des Unternehmens in voller Länge:
„Mit unserer überarbeiteten Vertriebsstrategie haben wir unsere Produktsortimente den verschiedenen Zielgruppen im Markt angepasst. Dadurch gibt es eine klare Unterscheidung und Abgrenzung der Produktportfolios. Was sind die weiteren Vorteile für das Fachhandwerk?
Mit GROHE Professional stärken wir das Fachhandwerk – mit einem maßgeschneiderten Produktsortiment, das von uns nur dem dreistufigen Vertriebsweg angeboten wird und das professioneller Installation bedarf. Dazu gehören unsere Produktlinien Eurosmart, Grohtherm, Tempesta, Essence, Rapido SmartBox und noch viel mehr. So schaffen wir eine echte Möglichkeit zur Differenzierung.
Mit dem „Meisterwerker“ Programm bieten wir zugeschnittene Services. Die „Digitalwerkstatt“ und die „Meister Akademie“ unterstützen durch einfach zugängliche Produkt- und Montagetrainings in der täglichen Arbeit.
Und unsere große Professional-Kampagne ab April dieses Jahres steht bereits „in den Startlöchern“.
Parallel zu GROHE Professional bieten wir für unsere DIY- und eCommerce-Kunden GROHE QuickFix an. Diese ausgewählte Produktpalette richtet sich an Verbraucher, die einfache Renovierungen und einen Produktaustausch selbst durchführen.
Verbraucher handeln bei der Installation von GROHE QuickFix-Produkten im Einklang mit den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen – mit § 12 Abs. 2 S. 2 der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (im Folgenden „AVBWasserV“), mit den Technischen Regeln für Trinkwasser-Installationen sowie mit den einschlägigen DIN- Normen (insbesondere DIN EN 806-2 und DIN 1988-200).
Bei den Armaturen im GROHE QuickFix-Sortiment handelt es sich um Entnahmestellenarmaturen. Der Wechsel der Armaturen bzw. der Einbau dieser durch den Verbraucher stellt keine wesentliche Veränderung an der Kundenanlage dar und der Fachkräftevorbehalt des § 12 Abs. 2 S. 2 AVBWasserV ist hierauf nicht anwendbar.
Durch das technische Design der GROHE QuickFix-Produkte ist überdies sichergestellt, dass die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. Damit ist es für Verbraucher im Rahmen gängiger Versicherungsverträge zulässig, GROHE QuickFix- Produkte zu installieren. Insofern ist bei einem Schaden der Versicherungsschutz grundsätzlich nicht dadurch gefährdet, dass ein Verbraucher eine Armatur aus dem GROHE QuickFix-Sortiment einbaut.
Wir möchten noch einmal unterstreichen, dass auch zukünftig der Einbau aller GROHE QuickFix-Produkte keine wesentliche Veränderung der Kundenanlage darstellt.
Unsere Vertriebsstrategie eröffnet neue Chancen: Alles für alle war gestern. Aus diesem Grund sind wir uns sicher, dass GROHE Professional nur gemeinsam mit GROHE QuickFix erfolgreich sein kann.
Nur gemeinsam können wir die Zukunft der Branche gestalten. Deshalb setzen wir auch weiterhin auf einen vertrauensvollen Dialog mit dem Fachhandwerk.“
Aus den Verbänden
Im November 2021 wurde in Deutschland der Bau von 29 020 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das saison- und kalenderbereinigt 2,6 % mehr als im Oktober 2021. Die Zahl in Zweifamilienhäusern steig um 2,7 %. Bei den Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern war hingegen ein Rückgang um 4,5 % zu verzeichnen. Die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen, die durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen, hat sich um 26,7 % erhöht.
Aus der Industrie
Viessmann hat 2200 ha Waldfläche in Neuschottland (Nova Scotia), Kanada, gekauft. Die Investition ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, die unter anderem das Ziel verfolgt, Waldflächen im Sinne des Klimaschutzes zu bewahren bzw. zu bewirtschaften. Verkauft wurden die Waldstücke des Lake Pleasant Portfolios von mehreren Privateigentümern. Die zukünftige Bewirtschaftung erfolgt in Zusammenarbeit mit der kanadischen Green Value Management. Das Investment in die kanadischen Waldstücke, so das Unternehmen, bedeutet eine langfristige Möglichkeit der CO2-Bindung, was auf den Viessmann Purpose – Lebensräume für zukünftige Generationen zu gestalten – einzahlt. Konkret werden dort zur Zeit jedes Jahr 4,3 Tonnen CO2 pro Hektar, also insgesamt etwa 9.500 Tonnen CO2 gespeichert.
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